30. Januar 2017

Chaostreff Flensburg auf dem 33C3

Nach langem Warten war es am 27.12.16 endlich soweit: Das CCH öffnete seine Pforten zum 33. Chaos Communication Congress! Unter den 15.000 Häcker und Häcksen, welche die heiligen Hallen fluteten, befand sich auch der Chaostreff Flensburg samt Anhang und kistenweise Bastelkram.

Da sich in unseren Reihen einige Congress-Veteranen befinden, haben wir schon Monate im voraus unsere eigene Assembly und eine Self-Organized-Session angekündigt.

 

Eine Assembly ist im Grunde ein Versammlungstisch in einer zentralen Halle, in dem ein Verein seinen Bastelkram aufbauen kann, und dient als zentraler Anlaufspunkt für die ansonsten im (äußerst weitläufigen) Versammlungszentrum verstreuten Kollegen. Wer nach dem dritten Talk, fünften Workshop und der drölften Projektbeschauung Energie tanken muss, hockt sich in die Assembly, um eine Mate zu köpfen und entspannt ein paar Zeilen Code in sein Laptop zu hacken oder sich mit seinen Vereinskollegen über das gesehene auszutauschen.

 

Self-organized-Sessions sind Veranstaltungen/ Workshops, welche jede Assembly ankündigen und im Wiki des 33C3 festhalten kann. In unserem Fall war dass ein Workshop, in dem jeder Teilnehmer seine eigene Geldbörse aus Gaffatape kleben konnte. Geleitet wurde dieser von Thorben und Samuel, besucht wurde er gefühlt von der halben Assemblyhalle. Das Endresultat waren dutzende verbrauchte Taperollen, viele coole Portemonnaies mit dem authentischen Gaffa-DIY-Look, und sogar einige extravagante Partyhüte!

Natürlich gehört es zum guten Ton, dass ein jeder Verein selbstgehäckte Projekte mitbringt.

Bei uns war das die C3-Fotobox, vor der sich mit typischer Häckerkleidung- und Requisiten ausgestattete Nörds und Nördinen mit einer Weitwinkelkamere knipsen konnten, um anschließend das Ergebnis auf einem Bildschirm zu begutachten, und nach Wahl auf Thermopapier zu drucken und zu vertwittern.

Andere spaßige Projekte wären der Edding-Drucker, welcher den ganzen Kongress über die beliebten XKCD-Comics nur mit drei Servos und einem Filzstift nachgezeichnet hat, die Glücksmelodiemaschine, die ernsthaft zu doof/ lustig ist, um ihr mit einer Beschreibung gerecht zu werden, oder die Seidenstraße, ein Rohrpostnetzwerk, welches den kompletten Gebäudekomplex umspannt!

Ein weiteres Highlights des Kongress sind natürlich die livegestreamten, archivierten und in alle Sprachen und Dialekte übersetzten Talks. Während manch einer von uns sich nicht aus den konstant mit 3000 Menschen gefüllten Vortragsräumen bewegten, um ihren Sitzplatz noch für die nächsten 3 Talks beizubehalten, saß manch anderer einfach am Assemblytisch und verfolgte die Talks dort über den Livestream. Persönliche Highlights dieses Jahr waren der Snowden-Talk mit Überraschungsgast (you guessed it, es gab eine Liveschaltung nach Moskau!); ein Vortrag von einem Reverse-Engineering-Profi, der eine Pay-TV-Box gehackt hat und dabei unfassbare Mühen auf sich genommen hat (unter anderem hat er einen Speicherchip mit Programmcode in Säure freigelegt, um die Bits mit einem Mikroskop auszulesen, damit er den Code wiederherstellen kann. Woat.); ein Talk von zwei IT-Sicherheitsexperten, welche live das Flugticketkoordinationssystem zerlegt haben und sich so Meilen und Geld von den Fluggesellschaften beschaffen könnten (KÖNNTEN!); und der Talk, in dem ein Meisterhäcker mit allerlei Tricks Linux auf einer PS4 zum laufen brachte, und sogar Portal 2 auf der Kiste spielte.